Teil 5: Funktionierende Teams
Ohne Risiko entgeht man keiner großen Gefahr

Das ist der beste Führer, dessen Leute sagen, wenn er sie ans Ziel geführt hat:
Wir selbst haben den Erfolg zustande gebracht. (Laotse)


Krisen werden nicht durch „heroische“ Leistungen einzelner, sondern durch das erfolgreiche Zusammenwirken aller Beteiligten bewältigt. Schon unter normalen Bedingungen ist Teams zu formen und zu motivieren eine überaus komplexe Managementaufgabe. In der Krise wird sie durch die Verunsicherung der Mitarbeiter und durch die Notwendigkeit externe Experten zu beauftragen nochmals herausfordernder.

Unsicherheit kann man durch eine ehrliche Kommunikation entgegenwirken. Grundsätzlich gilt: Je größer der Umbruch ist, desto besser muss sie sein. Vorbehalte und Gerüchte müssen konsequent ausgeräumt werden. Alle Fragen müssen transparent und verbindlich beantwortet werden. Schlechte Nachrichten sind ehrlich, zeitnah, aber auch empathisch zu kommunizieren. Das Vertrauen zum Management muss in den schweren Monaten des Umbruchs erhalten bleiben.

Krisen lassen sich oft nur durch die Unterstützung externer Berater bewältigen. Bei der Zusammenarbeit zwischen Beratern und Mitarbeitern sind Vorbehalte und Differenzen vorprogrammiert. Eine eindeutige Aufgabenteilung und ein ständiger offener Austausch sind unabdingbar. Bei Bedarf sind zeitnah Anpassungen vorzunehmen. Wichtig ist ein konstruktiver Umgang mit nahezu unvermeidbaren Fehlern. Diese müssen umgehend und ohne Schuldzuweisungen offen angesprochen und korrigiert werden.

Um den komplexen rechtlichen Vorgaben und zusätzlichen Berichtspflichten einer Sanierung im Rahmen einer Insolvenz zu genügen, beauftragten wir erfahrene Rechtsanwälte und Berater. Die Irritation der Mitarbeiter war nachvollziehbar: Obwohl ihre Arbeitsplätze gefährdet waren, lösten wir weitere erhebliche Kosten aus. Wir informierten daher in Betriebsversammlungen nicht nur über die schwierige wirtschaftliche Situation und die möglichen Handlungsalternativen, sondern auch über die den externen Beratern zugedachte Rolle. Direkt betroffene Mitarbeiter beteiligten wir bei der Festlegung der Teams und der Aufgabenverteilung. Wir informierten im Detail über die zusätzlichen Aufgaben und Herausforderungen und verdeutlichen die Notwendigkeit unserer Vorgehensweise.

Aufgrund der gesetzlich vorgegeben Fristen standen wir alle von Anfang an unter großem Zeitdruck. Reibungsverluste konnten wir uns nicht leisten. Bei Unstimmigkeiten griffen wir unmittelbar ein, ließen nicht zu, dass sich Probleme verselbstständigten. Einen nicht teamfähigen Berater ersetzen wir. Eine Entscheidung, die uns nicht leichtfiel, die sich aber positiv auf das konstruktive, effiziente und vertrauensvolle Miteinander auswirkte.

Dr. Ronald Roos
Kapitalmarkttransaktionen | Finanzierungen | Restrukturierungen 
CEO | CFO | CRO
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