Teil 11: Via Negativa
Die Anforderungen an Manager wachsen beständig. Egal wie viel wir leisten, ganz gleich welche Erfolge wir erzielen, die nächste Herausforderung steht schon vor der Tür. Viele Manager neigen deshalb dazu, immer erst noch das nächste Problem lösen zu wollen, bevor sie sich erlauben, zufrieden zu sein. Dadurch kommen sie nie zur Ruhe, nehmen oft sogar gesundheitliche Beeinträchtigungen in Kauf.
Wir können die Rahmenbedingungen unserer Arbeit nur selten verändern. Was wir aber ändern können, ist unsere Einstellung. Letztendlich sind es meistens nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht auf sie. Nehmen wir Herausforderungen hingegen so an, wie sie sind und bewerten sie weniger, dann regen sie uns weniger auf. Was wir nicht ändern können, sollte uns nicht belasten.
In Steven Spielbergs Film »Bridge of Spies« droht einem verurteilten sowjetischen Spion die Todesstrafe. Auf die Frage, ob er sich keine Sorgen macht, antwortet er stoisch: »Würde es denn helfen?«
Es ist wichtig, in herausfordernden Situationen über Routinen zur Bewahrung der Gelassenheit zu verfügen. Sich erst mit ihnen zu beschäftigen, wenn man sie braucht, ist zu spät. Da wir Menschen über unterschiedlichste Temperamente und Charaktere verfügen, muss jeder seinen eigenen Weg zur Gelassenheit finden. Hier sind einige Vorschläge:
Gelassenheit erhöht unsere Wirksamkeit als Führungskräfte. Wir sind souveräner und glaubwürdiger; wirken anziehend und inspirierend, müssen weniger Überzeugungsarbeit leisten. Wir müssen weniger kämpfen. Vieles wird einfacher.